Nach welchen Kriterien werden Bäume in der Stadt positioniert? Wie kann dies ökonomisch und ökologisch sinnvoll geschehen? Wie kann städtisches Grün so geplant werden, dass es für die Nutzer ansprechend und gesundheitsförderlich ist? In einem interdisziplinären Projekt zu diesen Fragen haben wir nicht nur die Artspezifik der Gehölze berücksichtigt, sondern auch Aspekte der Planungspraxis, der physischen Gesundheit sowie der subjektiven Bewertung durch Stadtbewohner*innen.
In unserem umweltpsychologischen Arbeitspaket beschäftigen wir uns mit der subjektiven Wahrnehmung und Bewertung städtischen Grüns. Wir untersuchten, welche Präferenzen ausschlaggebend sind für die Akzeptanz städtischer Grünräume im Allgemeinen und einzelner Baumarten im Speziellen. In einem ersten Schritt identifizierten wir die Baummerkmale, die für die menschliche Wahrnehmung relevant sind und wie sie Präferenzen beeinflussen. Im zweiten Schritt untersuchten wir die vermittelnden psychologischen Variablen und erstellten ein statistisches Modell zur Vorhersage von Präferenzen für einzelne Baumarten anhand deren grundlegender Merkmale. Dieses Modell wurde in eine gemeinsame Baumarten-Datenbank integriert:
Ergebnis
Im Ergebnis entstand eine öffentlich zugängliche Internetanwendung, die Planer*innen dabei helfen kann, Baumarten nicht nur nach objektiven Standortbedingungen auszuwählen, sondern auch Informationen bezüglich der Präferenz einer Gehölzart zu berücksichtigen. Die Datenbank ist online verfügbar unter: citree.de.
Interdisziplinäre Kollaboration
«citree» war interdisziplinäres Gemeinschaftsprojekt, durchgeführt am Zentrum für Interdisziplinäre Technikforschung (ZIT) der TU Dresden, in Zusammenarbeit mit Kolleg*innen der Professur für Forstbotanik und der Professur für Forstliche Biometrie und Forstliche Systemanalyse.
Medienberichte über citree
- BBC News | Science & Environment: Database helps plant 'right tree for the right place' (15. November 2016)
- NZZ Format: Bäume zwischen Burnout und Beziehungsstress (2016, TV-Dokumentation für SRF und 3sat)
Förderung
Das Projekt wurde finanziert aus Mitteln der Europäischen Union und des Freistaats Sachsen (SAB-Projektnummer 100098207).
Fotos: Bernd Gross, Bernd Gross