Effekte städtischen Gärtnerns auf das Wohlbefinden

Wieso hilft uns städtische Natur dabei, Stress zu reduzieren? Ist Gärtnern gesünder als Sport im Park? – Durch den Vergleich der stressreduzierende Wirkung von unterschiedlichen städtischen Erholungsorten und -aktivitäten trug dieses Projekt dazu bei, die Mechanismen der Wirkung von städtischer Natur auf menschliches Wohlbefinden zu identifizieren.

Städte sind sehr stressreiche Lebensumwelten: Dort sind wir dort mit mehr Stressoren konfrontiert (z. B. Lärm, Luftverschmutzung, Hitze), während es dort gleichzeitig weniger Orte gibt, in denen wir uns gut erholen können. Viele Menschen berichten, dass sie unter permanentem Stress stehen – sie wegen der Arbeit oder anderer Gründe. Chronischer Stress hat schwerwiegende negative Konsequenzen für die Gesundheit, also unser körperliches und mentales Wohlbefinden.

Städtische Natur – insbesondere Parks und Gärten – sind sehr wichtig für die Erholung von Stadtbewohner*innen. Es gibt viele Forschungsbefunde, die derartige positive Effekte belegen. Sie klären jedoch nicht die Mechanismen auf, die diese Effekte zustandebringen. Dieses Projekt sollte dazu helfen, die Wissenslücke zu schließen. Zugleich sollte es dazu beizutragen, städtische Natur zu schützen und erholungsförderlicher gestalten zu können. Dazu wurden Kleingärten und andere städtische Räume, die zur Erholung genutzt werden, verglichen. Die dort durchgeführten Erholungsaktivitäten ermöglichen unterschiedliche Kombination möglicher Mechanismen der Erholungswirkung von Natur. Um die Wirkung auf das Wohlbefinden zu messen, wurden nicht nur subjektive Maße genutzt (z. B. selbstberichteter Gesundheitszustand), sondern auch physiologische Daten genutzt (insbesondere das sog. «Stresshormon» Cortisol, das in den Haaren der Teilnehmenden gemessen wurde).

Unter anderem zeigte sich in der Untersuchung, dass sowohl körperliche Aktivität als auch der bloße Kontakt mit städtischer Natur insgesamt einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden hat, während passive Erholung («Nichtstun») eher negativ wirkt. Bei hohem Stress jedoch kehren sich einige dieser Effekte um, was in zukünftigen Studien noch genauer untersucht werden muss. Weil natürliche Umgebungen eher körperliche Aktivität anregen als künstliche Umgebungen, lassen sich aus diesen Ergebnissen jedoch bereits konkrete Empfehlungen für die Stadtplanung begründen.

Veröffentlichungen

Im Ergebnis dieser Studie wurden mehrere wissenschaftliche Artikel veröffentlicht, beispielsweise:

Medienberichte

Kollaboration

Diese Studie wurde in Kooperation mit Kolleg*innen an der WSL durchgeführt.
Weitere Informationen: wsl.ch/de/projekte/erholungsorte.html

Effekte städtischen Gärtnerns auf das Wohlbefinden
Effekte städtischen Gärtnerns auf das Wohlbefinden